Montag, 11. April 2011

Ohne IBM: Facebook zeigt der Welt ihre Data-Center-Technologie

... und möchte allen offenlegen, auf welche Weise das Social Network seine Energiekosteneinsparungen und seine Performance-Gewinne erzielt. Damit soll eine offene Bewegung für Hardware-Design angestoßen werden. Hintergrund ist das Knowhow, das Facebook beim Bau seines neuen Rechenzentrums in Prineville (Oregon) gewinnt. Hardwarepartner sind dabei Hewlett-Packard, Dell, Intel und AMD. Der größte Server-Hersteller der Welt, IBM, die seit einem halben Jahrhundert in diesem Business ist und mit ihren Mainframes die Standards setzte, ist nicht dabei.
Kommentar: Ist IBM nicht smart genug? Oder Facebook? Das fragt man sich. Facebook hat ein gewaltiges Interesse daran, ihre Technologie als Standard durchzusetzen. Denn je mehr Anwender sich der Standards bedienen, die Facebook entwickelt, desto preiswerter wird es auch für das Social Network. Am wichtigsten aber ist, dass hier ein Anwender (und nicht ein Anbieter) das Heft in die Hand nimmt. Für ihn - wie auch für die Geheimniskrämer vom Typ Google oder Twitter - sind die Investitionen in IT & Infrastructure die mit Abstand höchsten in der Bilanz. Vor 25 Jahren versuchte eine Open Systems Bewegung, geführt von den Institutionen der öffentlichen Hand, eine ähnliche Bewegung zum Laufen zu bringen. Sie scheiterte kläglich. Hinter Facebook stehen indes keine Beamte, sondern Wirtschaftsleute. Dass diese sich allerdings dann IBM nicht als Partner aussuchen, stimmt irgendwie bedenklich - zumal sich Big Blue selbst mit ihrer Smart-Initiative vor allem auf die öffentliche Hand konzentriert. Ist IBM in der freien Wirtschaft nicht mehr gefragt?
Nun - wir bleiben am Ball.

Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 8.4.2011: Facebook Shares Server Design

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