„Wie die Welt noch im Finstern war, war der Himmel so hell, und seit die Welt so im Klaren, hat sich der Himmel verfinstert. Die Sterne, die sich anno Aberglauben um unser Schicksal so hinabgezappelt haben, sind anno Aufklärung in dieser Qualität erloschen.“
Johann Nestroy (1801-1861), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Opernsänger
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Abendlied
Der Mond ist aufgegangen
Die goldnen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar:
Der Wald steht schwarz und schweiget,
Und aus den Wiesen steiget
Der weiße Nebel wunderbar.
Wie ist die Welt so stille,
Und in der Dämmrung Hülle
So traulich und so hold!
Als eine stille Kammer,
Wo ihr des Tages Jammer
Verschlafen und vergessen sollt.
Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen,
Und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
Die wir getrost belachen,
Weil unsre Augen sie nicht sehn.
Wir stolze Menschenkinder
Sind eitel arme Sünder,
Und wissen gar nicht viel;
Wir spinnen Luftgespinste,
Und suchen viele Künste,
Und kommen weiter von dem Ziel.
Gott, laß uns dein Heil schauen,[4]
Auf nichts vergänglichs trauen,
Nicht Eitelkeit uns freun!
Laß uns einfältig werden,
Und vor dir hier auf Erden
Wie Kinder fromm und fröhlich sein!
Wollst endlich sonder Grämen
Aus dieser Welt uns nehmen
Durch einen sanften Tod,
Und wenn du uns genommen,
Laß uns in Himmel kommen,
Du lieber treuer frommer Gott!
So legt euch denn, ihr Brüder,
In Gottes Namen nieder!
Kalt ist der Abendhauch.
Verschon’ uns Gott mit Strafen,
Und laß uns ruhig schlafen,
Und unsern kranken Nachbar auch!
In der Esslinger Strasse um halb Acht,
da sah ich sie zwischen den Büschen liegen: die Nacht.
Sie war nicht solide
und plötzlich sehr müde.
Und jetzt am Morgen um ihren Ruf gebracht.
B. Gerz
Ist der Mönch mal stundenweise
bei der Witwe und geht leise
nach der Vesper heim zur Klause,
gab's bei der Witwe mehr als Brause.
A. Einstreu
KI?
Ob sich der Mensch jemals moralisch derart aufschwingt, dass die Ausbeutung der Maschinen durch den Menschen aufhört und wir für uns selbst zu arbeiten beginnen werden?
Stanislaw Jerzy Lec
.
Ein Mönch kam vor ein Nonnenkloster, ei juch hei.
Mit einem langen Paternoster, falleri und fallera,
mit einem langen Paternoster, falleri-ara.
Refr.: Und seinem Kling-klang-klonimus dominus, und seinem Kling-klang-klonimus dominus, orationimus.
Die Verführer der Philosophen sind die Worte, sie zappeln in den Netzen der Sprache.
Friedrich Nietzsche
Leichtgläubige Menschen verfallen leicht dem Aberglauben.
Martin Luther
Magie ist die Kunst, Aberglauben in Geld zu verwandeln.
Ambrose Gwinnett Bierce (1842 - 1914), US-amerikanischer Journalist und Satiriker
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