Mittwoch, 12. Februar 2025

SAP - zu groß für Deutschland?

Kommentar: Da berichtet heute die FAZ, dass die SAP, das wertvollste Unternehmen in Deutschland, zu schwergewichtig für den DAX sei. Interessant, nicht wahr? Wenn man bedenkt, dass SAP nur ein Fünftel dessen wert ist, was amerikanische Spitzenreiter ausmachen, muss man sich doch fragen, ob nicht das ganze Geschäftsmodell unseres Landes verfehlt ist. SAP bedient ja nur die institutionellen Märkte, nicht – wie die Giganten aus USA – Consumer-Märkte. Unsere auf Endverbraucher zielende Firmen, allen voran unsere heiß geliebten Automobilhersteller, sind vielleicht zu schwachgewichtig für etwas, was man DAX nennt und mit Höchstständen versucht, uns zu blenden.

Aber auf solche Gedanken darf man in Deutschland gar nicht erst kommen. Wir ahnen zwar, dass mit unserer Wirtschaft etwas nicht stimmt, wir kennen vielleicht sogar die Ursachen en detail, aber die große Linie wollen wir nicht wahrhaben. Wir sind vielmehr froh, wenn uns als Ausrede die KI einfällt…

Vielleicht bin aber ich derjenige, der schiefgewickelt ist.

Raimund Vollmer

37 Kommentare:

Besserwisser hat gesagt…

Schief gewickelt: nicht das Geschäftsmodell unseres Landes ist falsch, sondern das Geschäftsmodell der Frankfurter Börse. Und der DAX ist auch renovierungsbedürftig.

Besserwisser hat gesagt…

Gute Ausrede ist drei Batzen wert.

Sprichwort

Anonym hat gesagt…

Der Sieger hat immer einen Plan, der Verlierer immer eine Ausrede!
Graffiti

Analüst hat gesagt…

Deutschland zu klein für SAP! Der Löwenanteil des Umsatzes wird im Ausland erzielt…

Raimund Vollmer hat gesagt…

Dort sitzen aber auch die meisten Aktionäre... Im Ausdeutschland

Anonym hat gesagt…

Sorry vielmals, aber es wird zuviel phantasiert ohne Sachkenntnis.
Der Dax ist ein Performance-Index im Gegensatz zum Kurs-Index in fast allen Märkten.
Der Kurs-Index des Dax hat im vergangenen Jahr 15 Prozent zugelegt, der S&P 500 dagegen um 24,7.
Wenn nächstes die dividendenfrei e Jahre kommen, weil die Vorstände für ihre Boni und hohe Dividenden die Kassen geplündert haben, ist es zwangsläufig vorbei mit dem aufgeblähten Performance-Index Dax.
Es gibt noch vier andere Gründe, weshalb Marktvergleiche wie sie Zeitungsvolontäre zusammenstellen hinken. Einer davon ist der in den letzten Wochen stark gestiegene Dollar.
Seit Jahresbeginn hat der S&P 500 auf Eurobasis sogar um 32,1 Prozent zugelegt. Und und und.

Anonym hat gesagt…

Der Dax 30 ist ja erst vor einiger Zeit auf 40 Titel ausgebaut worden, weil er zu schmal den Index abbildete, auf jetzt 40 Titel.
Die FAZ hat recht mit ihrer Feststellung. Für einen Index sind Ausreißertitel verzerrend.
Bei sonstigen Indizes glättet man, indem man oben und unten kappt.

Anonym hat gesagt…

Im Kommentar des Herrn Vollmer werden Märkte und Indizes durcheinander gewirbelt. Der Index hat nichts mit dem Geschäftsmodell "des Landes" zu tun.
Der Dax bildet im Kern eben einfach die 40 Größten in Deutschland ab.

Anonym hat gesagt…

Wenn man die 40 größten Frittenbuden Deutschlands vergleicht, hat man auch nicht zwangsläufig das Geschäftsmodell des Wirtschaftsministers Habeck verstanden.

Anonym hat gesagt…

Ist doch logo. Institutionelle Anleger kaufen für ihre Fonds auf der ganzen Welt zusammen und die Aktien liegen dann dort wo die Fonds sitzen.

Anonym hat gesagt…

👍

Anonym hat gesagt…

Ja was denn nun?
SAP zu groß für Deutschland oder
SAP zu schwergewichtig für den Dax?
Das erste ist typische Zeitungsbläh.
Das zweite eine gute, weil wichtige Index-Frage.

Raimund Vollmer hat gesagt…

Ach, die Profis: Vielwisserei lehrt nicht Verstand haben. (Heraklit). Ich habe eigentlich nur sagen wollen, dass die Bewertung eines Unternehmens an der Börse offensichtlich davon abhängig ist, ob man Consumer-Märkte bedient oder institutionelle Anwender (Firmen, Behörden etc.) Aber dieser Vergleich wird in D nirgendwo gespiegelt oder reflektiert - schon deshalb nicht, weil man dann tatsächlich einen deutlichen Hinweis auf das veraltete Geschäftsmodell Deutschlandfs hinbekommt. Wir können keine Konsumentenmärkte - mit Aisnahme von Aldi und Lidl - und die bleiben den Börsen fern. Und natürlich kann man sich jederzeit glücklich rechnen. Nur ist der Unterschied in der Börsenbewertung zwischen dem digitalen Buchhalter SAP und den verbrauchernahen Big Five in den USA so groß, dass man sich fragen sollte, warum das so ist - und dann nicht nur darauf schielen, dass die Amerikaner ein ganz anderes Anlegerverhalten haben. Wir haben immer nur den B2B-Markt im Sinn. Das war eigentlich das, was ich sagen wollte. Alles andere lenkt doch nur ab.

Raimund Vollmer hat gesagt…

Zusatz: Erstens - das Kundenmodell (und weniger das Anlegermodell) bestimmt den Wert eines Unternehmens. Zweitens - wer die Schnittstelle zum Endverbraucher besetzt, der bekommt maximale Werte. Die IT-Firmen in Deutschland haben da nix zu sagen, auch nicht SAP. Wir haben da im wesentlichen nur Buchhalter. Was immer man von Tesla denken mag, dieser Automobilhersteller hat die Schnittstelle zu seinen Kunden von Anfang an zu besetzen versucht - und hat damit seine Überlegenheit gezeigt. Unsere Autombilproduzenten haben da am meisten gepennt und immer nur über den Antrieb geredet. If you only habe a hammer the whole world looks like nails.

Anonym hat gesagt…

Der DAX ist einfach veraltet und wenig aussagekräftig

Analüst hat gesagt…

Im Verlauf der Zeit wird sich Wert immer durchsetzen.

Charles Dow

Anonym hat gesagt…

Das viel größere und dauerhafte Problem ist der gewandelte Blick auf die Kunden. Jeder Handwerker und Betriebswirt hat gelernt, was der gute Unternehmer wusste: Mache das gut, was der Kunde braucht. Er soll auf alle Fälle wiederkommen, denn wir brauchen ihn.
Inzwischen ist der Kunde der Arsch. Unternehmensziele sind weltweit fabrikneuen Schrott den Kunden anzudrehen, mit Tricks und Täuschungen ihm das Geld aus der Tasche zu ziehen und wenn er reklamiert, den Roboter einzuschalten, ihn mit Kinkerlitzchen wie Payback die Daten zu klauen, damit er die zusammengerührte Industriescheiße aus Tierabfällen, Chemie oder vegane Plempe in grüner Verpackung gefälligst wieder kauft. Und was sonst noch....
Seit der Kunde zum Verbraucher geworden ist, wird er von der Industrie im Zaum gehalten, wie früher die Legehenne in der Batterie. Er muss seine Eier abliefern. Bisher musste er die noch an der Supermarktkasse abliefern, wenn er seine getürkte Wäre abholte - das macht aber auch Mühe. Weil man mit dem Verbraucher auch nichts mehr zu tun haben will, liefert man nach Hause. Jetzt wird auch noch der Verbraucher verbraucht. Was lehrt dann Betriebswirtschaft und Marketing?

Raimund Vollmer hat gesagt…

Das habe ich auch nicht behauptet. Die Indices spiegeln sich nur selbst.

Raimund Vollmer hat gesagt…

Die Daten sind bekannt, der Mensch aber wird verkannt.

Anonym hat gesagt…

Richtig!
Was Sie aber vergaßen zu sagen: wir spielen bei der organisierten betrügerischen Verarsche das Spiel mit - zumindest passiv.

Analüst hat gesagt…

Der Kunde ist und bleibt König - weil Krösus bezahlt! Auch die Aktie. Da darf man sich nix vormachen. Degeneriert der Kunde zum Verbraucher, wird er berechenbar und kann entsprechend konditioniert werden. Menschen ohne Geld können keine Kunden sein – und tschüss, dritte Welt...

Analüst hat gesagt…

Nur dann, wenn wir zu bequem sind! Zum Denken, zum Laufen, zum Vergleichen – name, it. Bequemlichkeit bzw. Müßiggang ist aller Laster (und Lasten) Anfang...

Anonym hat gesagt…

Zitat: Der Kurs-Index des Dax hat im vergangenen Jahr 15 Prozent zugelegt, der S&P 500 dagegen um 24,7.
Und? Was sagt uns das? Wieder mal Äpfel und Birnen verglichen!!!!

Anonym hat gesagt…

Hat Deutschland ein Geschäftsmodell? Falls ja, wäre das eine fatale Reduktion auf einen einzigen Aspekt unseres Lebens...

Analüst hat gesagt…

Der monetäre Wert eines Unternehmens spielt doch nur dann eine Rolle, wenn es um den Verkauf oder das Erbe geht. Andere Werte – wie Menschlichkeit, Kreativität oder Kompetenz – sind im Wettbewerb um Kunden, Mitarbeiter oder Geschäftspartner sehr viel wichtiger.

Anonym hat gesagt…

Der 'Mensch' spielt schon lange keine Rolle mehr.
Weder im Gesundheitswesen, der Pflege, Krankenhausreform.
Nur Kosten und Einnahmen.
Lauterbach ist ein gutes wetterwendisches Beispiel.
Morgens: die Kosten dürfen nicht ins unerträgliche steigen. Gesundheit muss bezahlbar bleiben.
Nachmittags: das Personal muss besser bezahlt werden, die Apotheken verdienen zu wenig, die Landärzte sind klamm und brauchen mehr.
Abends: Regierungsbeschlüsse, dass beschlossene Erhöhungen oder Ausgaben von den Krankenkassen zu tragen sind, die sie nicht verursacht haben.
Lauterbach findet nie die Balance und ist nur fähig eindimensional zu denken, wie alle bockbeinigen.

Anonym hat gesagt…

Müßiggang ist eine Todsünde, habe ich hier gelesen.
Das ist ja schrecklich.
Alle mit der 4-Tage-Woche und im Homeoffice oder mit Bürgergeld droht die Hölle.
Und den Linken und Aktivisten der Gewerkschaften auch - aber die glauben ja sowieso nicht.

Analüst hat gesagt…

Und uns Rentnern sowieso! Wenn der Verkehr rollen soll...

Anonym hat gesagt…

Gestern Abend hat er bei Lanz wirres Zeug gefaselt, dass es klang wie ein Demenzanfall.
Es ging aber auch um Politik, da muss man beim Argumentieren denken. Anders als beim Referieren nächtlich gelesener Studien.

Anonym hat gesagt…

Warum das? Ein Geschäftsmodell bildet immer alle Aspekte einer Sache ab, wenn es vollständig sein will.

Anonym hat gesagt…

Aber Vielwisserei lehrt den Verstand zu nutzen. Reden wir hier über Philosophie oder Sachverhalte?

Anonym hat gesagt…

So wie Heraklit hier zitiert ist geht es um "um Verstand haben". Für diesen Vergleich braucht man keinen Heraklit.

Anonym hat gesagt…

Hier gerät alles in den Beiträgen durcheinander.
Aktien-Index, Performance-Index, Kurs-Index, Unternehmenswert, Geschäftsmodell etc.

Anonym hat gesagt…

Was ist denn das "Geschäftsmodell unseres Landes ". Wie ist das definiert. Wo kann man das nachlesen?

Analüst hat gesagt…

Ein Geschäftsmodell ist die modellhafte Repräsentation der logischen Zusammenhänge, wie eine Organisation bzw. Unternehmen Mehrwert für Kunden erzeugt und einen Ertrag für die Organisation sichern kann. Insofern eine völlig eindimensionale Betrachtung des gesellschaftlichen Zusammenlebens.

Anonym hat gesagt…

What a difference a letter makes: SPD zu groß für Deutschland?

Raimund Vollmer hat gesagt…

Zum Geschäftsodell: Es gab einmal die Deutschland AG, in Japan die Keiretsus, die ein ähnliches Modell der Überkreuzbeteiligungen darstellten. Überall hatte bei uns die Deutsche Bank ihre Finger (Aufsichtsräte) drin. Man schanzte sich gegenseitig die Geschäfte zu und unterhielt engste Beziehungen (Hoflieferanten) zum Staat. Dieses Denken hat sich über alle Globalisierung hinweg gehalten. Der Mittelstand konnte sich immer nur diesem Spiel anpassen, aber eigentlich sollte er an den Rand gedrückt werden. Wenn man allerdings immer nur in den engen Zeit-Räumen eines Aktienkurses denkt, dann erkennt natürlich so etwas nicht und empfindet es nur als Durcheinander. Auch typisch Deutsch...