Aber es gibt in Kölle auch intellektuelle Schwachmaten - bei allen kommunalen Ebenen. Für die Begründung der Umbenennung von Spielplätzen sollte man den Karl-Valentin-Preis vergeben und den Urheber danach im Stadtarchiv verfluten.
Der Mond, die große grelle Diebslaterne, Der silberne Totenschädel der Nacht: Der Mond, Ein abgewetzter Knopf am schwarzen Schlafrock Des lieben Gottes, dessen Kredit so sank, Dass er sich keinen neuen leisten kann: Der Mond, das lächerlichste aller Requisiten Im lyrischen Kasperletheater, scheint So niederträchtig hell heut, naseweis, Aufdringlich und fürwitzig, dass ich ihm Noch einen Schelmennamen geben muss: Ohrfeigengesicht des Himmels. – Dies getan, Schließ ich die Läden meines Fensters fest, So fest zu, dass auch nicht der kleinste Spritzer Von seinem Katzensilber mich erreicht. Und samtenes Schwarz, die heilige Unfarbe Der tiefsten Ruhe, senkt sich über mich Gleich mohnduftdumpfem Staub von Schmetterlingen Der ewigen Nirwana. – Welt, schlaf wohl! Bald schnarch ich wie ein alter Dudelsack Und träum von meinen Feinden, wie sie schwitzend Am Backherd stehn und Gallpasteten machen: Fünf Zehntel Neid, drei Zehntel Unverstand, Zwei Zehntel Bosheit – aber alles hübsch Mit Cochenille rot gefärbt: Charmant! – Mischt, färbt, backt, schwitzt nur, Liebliche – ich schenk euch Zum Lohn den Mond. Und ich bestimme: tragt Am Hals mir ihn gleich einer Hundemarke!
Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), auch Martin Möbius, deutscher Lyriker, Romanautor und Herausgeber der Zeitschrift »Pan«
"Fünf Zehntel Neid, drei Zehntel Unverstand, Zwei Zehntel Bosheit" Dieses Rezept müsste aktualisiert werden.. Unverstand und Bosheit haben heute das Übergewicht. Wobei nicht immer sofort klar ist, wer von beiden vorne liegt.
Betrifft Was Deutschland betrifft, so ist alles hoffnungslos.
Schrieb schon Madame de Pompadour (1721 - 1764), Mätresse Ludwigs XV., Schlüsselfigur der französischen Politik, in ihren Briefen an den Duc de Choiseul, 1762
Hier in Kölle wird vom Volk scharf geschossen. Manchmal fliegen auch die Messer tief 🥴
AntwortenLöschenAber es gibt in Kölle auch intellektuelle Schwachmaten - bei allen kommunalen Ebenen.
AntwortenLöschenFür die Begründung der Umbenennung von Spielplätzen sollte man den Karl-Valentin-Preis vergeben und den Urheber danach im Stadtarchiv verfluten.
Kölle, die Hauptstadt der Bekloppten
LöschenWobei es in Kölle zugegebenermassen mehr Dealer auf Spielplätzen gibt als in Reutlingen
LöschenDrum
AntwortenLöschenWie dunkel ist der Lebenspfad,
Den wir zu wandeln pflegen.
Wie gut ist da ein Apparat
Zum Denken und Erwägen.
Der Menschenkopf ist voller List
Und voll der schönsten Kniffe;
Er weiß, wo was zu kriegen ist,
Und lehrt die rechten Griffe.
Und weil er sich so nützlich macht,
Behält ihn jeder gerne.
Wer stehlen will, und zwar bei Nacht,
Braucht eine Diebslaterne.
Mondmüde
AntwortenLöschenDer Mond, die große grelle Diebslaterne,
Der silberne Totenschädel der Nacht: Der Mond,
Ein abgewetzter Knopf am schwarzen Schlafrock
Des lieben Gottes, dessen Kredit so sank,
Dass er sich keinen neuen leisten kann:
Der Mond, das lächerlichste aller Requisiten
Im lyrischen Kasperletheater, scheint
So niederträchtig hell heut, naseweis,
Aufdringlich und fürwitzig, dass ich ihm
Noch einen Schelmennamen geben muss:
Ohrfeigengesicht des Himmels. –
Dies getan,
Schließ ich die Läden meines Fensters fest,
So fest zu, dass auch nicht der kleinste Spritzer
Von seinem Katzensilber mich erreicht.
Und samtenes Schwarz, die heilige Unfarbe
Der tiefsten Ruhe, senkt sich über mich
Gleich mohnduftdumpfem Staub von Schmetterlingen
Der ewigen Nirwana. – Welt, schlaf wohl!
Bald schnarch ich wie ein alter Dudelsack
Und träum von meinen Feinden, wie sie schwitzend
Am Backherd stehn und Gallpasteten machen:
Fünf Zehntel Neid, drei Zehntel Unverstand,
Zwei Zehntel Bosheit – aber alles hübsch
Mit Cochenille rot gefärbt: Charmant!
– Mischt, färbt, backt, schwitzt nur, Liebliche – ich schenk euch
Zum Lohn den Mond. Und ich bestimme: tragt
Am Hals mir ihn gleich einer Hundemarke!
Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), auch Martin Möbius, deutscher Lyriker, Romanautor und Herausgeber der Zeitschrift »Pan«
"Fünf Zehntel Neid, drei Zehntel Unverstand,
LöschenZwei Zehntel Bosheit"
Dieses Rezept müsste aktualisiert werden..
Unverstand und Bosheit haben heute das Übergewicht. Wobei nicht immer sofort klar ist, wer von beiden vorne liegt.
Haben wir nicht alle Übergewicht - ab einem gewissen Alter
LöschenBetrifft
AntwortenLöschenWas Deutschland betrifft, so ist alles hoffnungslos.
Schrieb schon Madame de Pompadour (1721 - 1764), Mätresse Ludwigs XV., Schlüsselfigur der französischen Politik, in ihren Briefen an den Duc de Choiseul, 1762
Da hat sie bis heute recht.
LöschenHoffnungslos aber nicht gnadenlos.