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Samstag, 2. August 2025

Die Macht der Computer

 1968: "Nehmen wir als Beispiel die Planung eines Großunternehmens. Mit Computerhilfe kann es auf Jahre im voraus - sogar die Manipulation des menschlichen Geistes und Geschmacks; der jeweilige Geschäftsführer braucht sich nicht mehr auf sein persönliches Urteil zu verlassen, denn er kennt die `Wahrheit', die von den Computern ausgesprochen wird. Seine eigenen Entscheidungen können im Ergebnis falsch sein, aber dem Entscheidungsprozeß braucht er nicht zu mißtrauen. Er glaubt an seine Freiheit, die Ergebnisse der Computervoraussagen anerkennen oder zurückweisen zu können, aber praktisch hat er so wenig Freiheit wie ein frommer Christ, der gegen Gottes Willen handeln wollte. Er könnte es zwar, aber es wäre verrückt, dieses Risiko einzugehen, weil es keinen größen Quell der Gewissheit gibt als Gott - oder die Computer-Antwort."

 
Erich Fromm, deutsch-amerikanischer Psychoanalytiker

Erstmals veröffentlicht in der Journalyse am 8.9.2008 

4 Kommentare:

  1. In Zeiten von Zuckerberg, Musk und Co. würde Fromm das möglicherweise differenzierter sehen - oder aber Fromm als gottgleiches Beispiel wählen.

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  2. ..oder aber Trump als .....
    Sorry!

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  3. Joseph Weizenbaum2. August 2025 um 11:04

    Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft

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