1972: „In der Dienstklassengesellschaft liegt der repräsentative Staat im Winterschlaf, und eine sehr langweilige Art von bürokratischem Konservatismus beherrscht die Bühne. Was immer begonnen wird, läuft und läuft.“
Lord Ralf Dahrendorf (1929-2009), deutsch-britischer Soziologe und Politiker
Was zum Teufel – Dahrendorf – ist eine Dienstklassengesellschaft? Leider noch nie gehört. Kenne nur die Klassiker Kapitalisten, Arbeiter, Mittelklasse, und so weiter
AntwortenLöschenDienstleistungsklassengesellschaft
AntwortenLöschenAha! Er meint also nur das neue Proletariat, Putzfrauen, Pfleger, Hausmeister und Co.
AntwortenLöschenSind Bankdirektoren nicht auch Dienstleister? Die zählen noch eher zum neuen Adel, oder?
LöschenRalf Dahrendorf Vom Gesellschaftsvertrag zur Anomie
AntwortenLöschenBerlin 1981:
"Anomie bedeutet den Geisteszustand von jemanden, der seinen moralischen Wurzeln entrissen ist, der keine Standards mehr hat, sondern nur mehr noch unzusammenhängende Antriebe, der keinen Sinn für Kontinuität, für gewachsene Gruppen, für Obligationen mehr hat. Der anomische Mensch ist geistig steril geworden, nur auf sich selbst bezogen, niemand verantwortlich. Er mokiert sich über die Werte anderer Menschen. Sein einziger Glaube ist die Philosophie des Neinsagens. Er lebt auf der schmalen Linie des Empfindens zwischen der fehlenden Zukunft und der fehlenden Vergangenheit..... Anomie ist ein Geisteszustand, in der der Sinn des Individuums für sozialen Zusammenhalt - die Hauptquelle seines moralischen Halts - gebrochen oder tödlich geschwächt ist."
R.M MacIver
The Ramparts we Guard New York 1950
"Die Hoffnung auf Läuterung ist heute nicht spirituell, sie ist essentiell. Demokratie ist die weltliche Institutionalisierung der Läuterung. Sie ist das Fegefeuer als Staatsform; sie ist das anhaltende Bemühen, es besser zu machen; sie ist der anhaltende Versuch der Läuterung in dem Wissen: Wenn wir müde werden, wenn wir einschlafen - dann besteht die Gefahr, dass wir in der Hölle, in der Autokratie, in der Diktatur aufwachen."
AntwortenLöschenHeribert Prantl über Heute und
Fegefeuer