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Mittwoch, 9. Oktober 2024

Zum Tage: Voyeure

 1990: „Die Kühlheit macht uns alle, die wir vorm Fernsehschirm sitzen, zu Voyeuren, die als Lebende die Schrecken des Todes, des Hungerns, der Folter in Aktualitätssendungen durch ein umgedrehtes Opernglas beobachten dürfen: Voyeure, aber unberührte Voyeure.“

Peter Zadek (1926-2009), deutscher Regisseur, in seinem Buch „Das wilde Ufer“ (Köln)


25 Kommentare:

  1. Dagegen sind wir im Theater (Zadeks) Voyeure mit üblichem Opernglas, mit Schicksalen, Katastrophen und irren Phantasien in Übergroßen. Diese Irrungen und Wirrungen werden uns vom Staat subventioniert. Das Fernsehen dagegen in der Kühlheit der Voyeure bezahlen wir selbst.

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  2. Bitte Zadeks Zitat erst mal ins Lektorat!

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    1. Der Zadek schwindelt, drechselt, bastelt, dass sich der Sinn sehr oft verhaspelt.

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    2. schwurbelt
      Nicht schwindelt, sollte das heißen

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  3. Es ist Ansichtssache, ob man das Zuschauen Anteilnahme, Neugier oder Voyeurismus nennt.

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    1. ... oder nur Langweile, Zeitvertreib.

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    2. "Kurzum, wir halten zu den alten Moden,
      Das Wahre und das Schöne vorzuführen.
      In unserem, mag sein, verstaubten Boden
      hängt eine Weltgeschichte an den Schnüren
      Peter Hacks
      Autor, Regisseur etc.
      Brecht-Esemble

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  4. Dann müsste man ja - frei nach Blaise Pascal - sagen:
    "Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie (nicht) ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen".

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    1. In einem schönen Irrtum lebt man besser als in einer schlechten Wahrheit.  Janosch

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  5. The beauty is in the Eye of the Beholder

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  6. "Realität ist eine Illusion, die durch mangelnden  C2H5OH Genuss verursacht wird."     Pickert

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  7. Es ist schön, so gebildete Freunde zu haben. Danke für Eure Kommentare...

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  8. Es kommt immer anders  -  wenn man denkt.

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    1. Es kommt oftmals auch schneller, wenn man nach- statt vordenkt

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    2. Wer nachdenkt, muss nicht zwangläufig ein Vordenker sein. Jedenfalls weiß ein Vordenker, dass ein Nachdenker doch besser ist als ein Danachdenker.
      Habeck hat mit seinem Heizungsgesetz alle drei Stufen erfahren.

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  9. Man redet, weil man sich versteht und nicht, dass man sich versteht

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  10. Eigentlich bin ich ganz anders, nur komm ich so selten dazu. Öden v. Horvath

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    1. Eigentlich ist das falsche Wort, sagt meine Frau immer, wenn ich sage: Eigentlich müsste ich geputzt haben...

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  11. "Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig die Männer von den Frauen wissen. Und gerade die, die sich am meisten um sie kümmern und immerfort zu ihnen hinüber äugen. Nur daß sie das Opernglas in der Hast verkehrt herum nehmen. Die Figuren werden ganz klein. Sie sehen nichts."
    Carl Hagemann (1867 - 1940), deutscher Kunstsammler und Mäzen

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  12. Schon wieder ein verdrehtes Opernglas.
    Da bauen Männer Atomkraftwerke und wissen nicht mal wie man ein Opernglas hält?
    Deshalb sind Atomkraftwerke so gefährlich.
    Als Kunstmäzen müsste Hagemann wissen, dass man mit einem verkehrt gehaltenen Opernglas sehr wohl noch was sieht, wenn man zu der Frau 'hinüberäugt'. Sie hat dann die Größe, wie sie große Männer gemeinhin sehen wollen.

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  13. "Nur morgens", sagt sie sanft zu mir
    und nahm mir meinen Mut.
    "Es baut mich auf, es tut mir gut,
    das Piccolo, mein Lieber".
    Ich gab ihr einen Stüber.
    Sie schaut mich mit großen Augen an
    und macht ein Bäuerchen - sehr lang.

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  14. Das Problem sitzt immer vor dem Bildschirm!
    Unbekannt

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  15. Da bin ich mir heute nicht so sicher.
    Die meinungsbewussten bis propagandistischen Truppen hinter dem Bildschirm sind ein viel größeres, weil demokratisches Problem.

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