„Die größte Vollkommenheit der Handlungen stützt sich auf die sichere Meisterschaft, mit der man sie ausführt.“ Baltasar Gracián y Morales (1601 - 1658)
Unmittelbar nach der Ausübung eines Amtes - z.B. nach Ende einer Predigt, einer Vorlesung, einer Gassenausrufung - hat der Mensch ein närrisches Gefühl der Selbstausdehnung und kann gar nicht wieder recht zu seiner vorigen kleinen Zusammenfaltung kommen, wie ein Regenschirme nach dem Gebrauch ausgespannt dasteht. Jean Paul Bemerkungen über den Menschen 7.Band
Hohes Niveau Teurer Professor, ich staune: Sie fliegen, mein Opus im Arme, Flink hinauf in die Luft und tranchieren es dort. Weil es so schön ist, gewiß. Da gibt's aber Leute, die flüstern: Dort kann ihm keiner mehr aufs Operationsbesteck sehen. Johannes Bobrowski 1917 - 1965 Lyriker und Erzähler
Jede zentrale Führung weise ich von mir. Freiheit! Jeder führe sich selbst an der Nase herum. Volker Braun * 1939 Dresden Assistenz beim Berliner Esemble, Sozialistischer Lyriker, Dramatiker und Erzähler
Während wir selbstsicheren Affen Uns auf den Bildschirmen feilhalten Wissen wir kaum, was wir eigentlich wollen: In unsern Redensarten, Freunde Kann der Sinn nicht ganz liegen.
Während wir magere Daten speisen Während wir Pläne basteln aus dünnem Papier Während wir uns an die Linie halten Wissen wir kaum, was wir eigentlich machen: Was wir herbeizitieren Wird uns nicht mehr gleichen.
Wir wissen es kaum, aber eigentlich Geht es uns nur um das Was wir umbringen mit vielem Getue Was wir zuschütten mit grämlichem Eifer Was wir vergessen in aller Eile Was wir scheuen wie eine Freude.
Das stolze "Wir" gebraucht Herr Liliput, Wenn er zum Rezensieren schreitet. Der schlaue Mann! Er weiß zu gut, Wie wenig er allein bedeutet. Johann Christoph Schwab 1743 Ilsfeld - 1821 Stuttgart Prominenter Universitätsprofessor, Philosoph, Weniger erfolgreich bei Lyrik
Je mehr man Unterschied der Stimmen vor kann bringen, Je wunderbarlicher pflegt auch das Lied zu klingen. ------ Kein Ding ist auf Welt so hoch und wert zu achten Als Menschen, die mit Fleiß nach keiner Hoheit achten. Johannes Scheffler, nannte sich Angelus Silesius 1624 - 1677 geistlich-christlicher Lyriker, kaiserlicher Hofmedikus,dann Franziskaner, Priester, bedeutender Epigrammatiker (Cherubinischer Wandersmann)
Die große Mehrzahl der Menschen arbeitet nur notgedrungen, und aus dieser natürlichen Arbeitsscheu der Menschen leiten sich die schwierigsten sozialen Probleme ab. Sigmund Freud
Schilt mich nicht arbeitsscheu und träge, Weil ich zu Werke schwer mich rege; Dem Manne gleich ich ganz und gar, Der Tonnen Goldes schuldig war, Das Ganze konnt er ab nicht tragen, Was sollt' er sich um Groschen plagen!
Franz Grillparzer (1791 - 1872), Wiener Hofkonzipist und Burgtheaterdichter
Unter Juristen in Österreich ist „Konzipient“ eine immer noch gängige Bezeichnung für einen Rechtsanwaltsanwärter, in Deutschland lautet die Bezeichnung für den Berufsanwärter „Referendar“, in der Schweiz „Substitut“. Grillparzer war aber kein Anfänger mehr. Heute würde man seinen Job bei Hofe „Projektleiter“ nennen…
Wenn der Pöbel aller Sorte
AntwortenLöschentanzt um die goldnen Kälber,
halte fest: du hast vom Leben
doch am Ende nur dich selber.
Theodor Storm
Unfähigkeit ist kein Schutz gegen Karriere.
AntwortenLöschenUnbekannt
👍
Löschen„Die größte Vollkommenheit der Handlungen stützt sich auf die sichere Meisterschaft, mit der man sie ausführt.“
AntwortenLöschenBaltasar Gracián y Morales (1601 - 1658)
Oft besteht die größere Kraft eines Mannes weniger darin, wie er ein Amt verwaltet, als wie er in dasselbe gelangt ist.
AntwortenLöschenJean Paul
Unmittelbar nach der Ausübung eines Amtes - z.B. nach Ende einer Predigt, einer Vorlesung, einer Gassenausrufung - hat der Mensch ein närrisches Gefühl der Selbstausdehnung und kann gar nicht wieder recht zu seiner vorigen kleinen Zusammenfaltung kommen, wie ein Regenschirme nach dem Gebrauch ausgespannt dasteht.
AntwortenLöschenJean Paul
Bemerkungen über den Menschen 7.Band
Hohes Niveau
AntwortenLöschenTeurer Professor, ich staune: Sie fliegen, mein Opus im Arme,
Flink hinauf in die Luft und tranchieren es dort.
Weil es so schön ist, gewiß. Da gibt's aber Leute, die flüstern:
Dort kann ihm keiner mehr aufs Operationsbesteck sehen.
Johannes Bobrowski
1917 - 1965 Lyriker und Erzähler
Jede zentrale Führung weise ich von mir. Freiheit!
AntwortenLöschenJeder führe sich selbst an der Nase herum.
Volker Braun
* 1939 Dresden
Assistenz beim Berliner Esemble, Sozialistischer Lyriker, Dramatiker und Erzähler
DAS EIGENTLICHE
AntwortenLöschenWährend wir selbstsicheren Affen
Uns auf den Bildschirmen feilhalten
Wissen wir kaum, was wir eigentlich wollen:
In unsern Redensarten, Freunde
Kann der Sinn nicht ganz liegen.
Während wir magere Daten speisen
Während wir Pläne basteln aus dünnem Papier
Während wir uns an die Linie halten
Wissen wir kaum, was wir eigentlich machen:
Was wir herbeizitieren
Wird uns nicht mehr gleichen.
Wir wissen es kaum, aber eigentlich
Geht es uns nur um das
Was wir umbringen mit vielem Getue
Was wir zuschütten mit grämlichem Eifer
Was wir vergessen in aller Eile
Was wir scheuen wie eine Freude.
Ebenso von Volker Braun
Das stolze "Wir" gebraucht Herr Liliput,
AntwortenLöschenWenn er zum Rezensieren schreitet.
Der schlaue Mann! Er weiß zu gut,
Wie wenig er allein bedeutet.
Johann Christoph Schwab
1743 Ilsfeld - 1821 Stuttgart
Prominenter Universitätsprofessor, Philosoph,
Weniger erfolgreich bei Lyrik
Je mehr man Unterschied der Stimmen vor kann bringen,
AntwortenLöschenJe wunderbarlicher pflegt auch das Lied zu klingen.
------
Kein Ding ist auf Welt so hoch und wert zu achten
Als Menschen, die mit Fleiß nach keiner Hoheit achten.
Johannes Scheffler, nannte sich Angelus Silesius 1624 - 1677
geistlich-christlicher Lyriker, kaiserlicher Hofmedikus,dann Franziskaner, Priester, bedeutender Epigrammatiker (Cherubinischer Wandersmann)
Die große Mehrzahl der Menschen arbeitet nur notgedrungen, und aus dieser natürlichen Arbeitsscheu der Menschen leiten sich die schwierigsten sozialen Probleme ab.
AntwortenLöschenSigmund Freud
Schilt mich nicht arbeitsscheu und träge,
AntwortenLöschenWeil ich zu Werke schwer mich rege;
Dem Manne gleich ich ganz und gar,
Der Tonnen Goldes schuldig war,
Das Ganze konnt er ab nicht tragen,
Was sollt' er sich um Groschen plagen!
Franz Grillparzer (1791 - 1872), Wiener Hofkonzipist und Burgtheaterdichter
Unter Juristen in Österreich ist „Konzipient“ eine immer noch gängige Bezeichnung für einen Rechtsanwaltsanwärter, in Deutschland lautet die Bezeichnung für den Berufsanwärter „Referendar“, in der Schweiz „Substitut“. Grillparzer war aber kein Anfänger mehr. Heute würde man seinen Job bei Hofe „Projektleiter“ nennen…
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