Wann kann ein Anachronismus eine Lüge sein? Beides schließt sich nicht aus. Was auf jeden Fall kein Anachronismus ist, ist die Umdichtung der Geschichte.
„Nicht der Kopf muß zerbrochen werden, um in der Wahrheit weiter zu kommen, sondern das Herz.“ Martin von Tours (um 316/17 - 397), römischer Soldat, später Bischof von Tours, katholischer Heiliger, teilte der Legende nach seinen Mantel mit einem Bettler
Jeder der über die Vergangenheit redet, färbt. Mal mehr, mal weniger, mal absichtsvoll, mal nachlässig, mal aus Unkenntnis, mal professionell, wie Historiker.
Hier kommt jetzt etwas Futter - wenn auch nicht von Luther: Es kommt Mathias Claudius, der dichtet einen Vers, vom Grottenmolch im Autobus - als Fahrer. Ja das wär's.
An jedem Abend geh ich aus, Hinauf den Wiesensteg. Sie schaut aus ihrem Gartenhaus, Es stehet hart am Weg. Wir haben uns noch nie bestellt, Es ist nur so der Lauf der Welt.
Ich weiß nicht, wie es so geschah, Seit lange küß ich sie. Ich bitte nicht, sie sagt nicht: ja! Doch sagt sie: nein! auch nie. Wenn Lippe gern auf Lippe ruht, Wir hindern's nicht, uns dünkt es gut.
Das Lüftchen mit der Rose spielt, Es fragt nicht: hast mich lieb? Das Röschen sich am Taue kühlt, Es sagt nicht lange: gib! Ich liebe sie, sie liebet mich, Doch keines sagt: ich liebe dich! Ludwig Uhland (1787 - 1862), deutscher Dichter, Literaturwissenschaftler, Jurist und Politiker, Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung
Die Erinnerungen früherer Zeiten nehmen von Jahrzehnt zu Jahrzehnt eine andere Gestalt und Wirkung für uns an. Jean Paul Bemerkungen über uns närrische Menschen. 1987 Leipzig
Zu Hobsbawn: Wissenschaftliche Wahrheit ist immer paradox vom Standpunkt der alltäglichen Erfahrung, die nur den täuschenden Schein der Dinge wahrnimmt. Karl Marx Karl Marx und Friedrich Engels Werke Bd. 16, Berlin 1962
Wann kann ein Anachronismus eine Lüge sein?
AntwortenLöschenBeides schließt sich nicht aus.
Was auf jeden Fall kein Anachronismus ist, ist die Umdichtung der Geschichte.
Schönfärberei kommt häufiger vor, als man denkt
AntwortenLöschenDer Herr heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.
LöschenPsalm 147,3
„Nicht der Kopf muß zerbrochen werden, um in der Wahrheit weiter zu kommen, sondern das Herz.“
LöschenMartin von Tours (um 316/17 - 397), römischer Soldat, später Bischof von Tours, katholischer Heiliger, teilte der Legende nach seinen Mantel mit einem Bettler
Klingt sehr schön.
LöschenAber gebrochene Herzen und Wahrheit?
Die haben sich selten getroffen und bleiben zwei Unbekannte.
Jeder der über die Vergangenheit redet, färbt. Mal mehr, mal weniger, mal absichtsvoll, mal nachlässig, mal aus Unkenntnis, mal professionell, wie Historiker.
AntwortenLöschenNur der Anachronismus hat eine Chance, die Epoche zu überdauern.
AntwortenLöschenFranz Werfel (1890 - 1945), österr. Schriftsteller jüdischer Herkunft
...wie das Heizungsgesetz
LöschenIdeologie ist ein Impfstoff, der einen gegen klares Denken immunisiert.
AntwortenLöschenKlo-Spruch
Alte geben deshalb gerne gute Ratschläge, weil sie als schlechtes Beispiel nicht mehr dienen können.
AntwortenLöschen👍 🤣🤣🤣 🤦♂️
LöschenKein Problem: Gleichungen mit 2 Unbekannten lassen sich lösen
AntwortenLöschenHerr, dunkel war der Rede Sinn.
AntwortenLöschenFriedrich Schiller
Gang nach dem Eisenhammer
Str. 28
Zum Tage gibt’s kein Futter mehr, drum nehmen wir die Kommentare her🤣
AntwortenLöschenHier kommt jetzt etwas Futter - wenn auch nicht von Luther:
AntwortenLöschenEs kommt Mathias Claudius,
der dichtet einen Vers,
vom Grottenmolch im Autobus - als Fahrer.
Ja das wär's.
Der Fichte ruft den Luther an,
Löschenso dicht' doch einen Reim!
Der Luther ist ganz mürrisch drauf,
knurrt:
Nen Reim mach ich heut' kein.
Ist das eine Futter-Morgana?
LöschenDas hört des Nachts im Harzer Wald,
AntwortenLöschender Heine ganz verstört
und schickt noch eine Rundmail rum:
Nun reimt doch mal!
Aber gut, wie sich's gehört.
Der Gernhardt liest's und sagt dem Waechter,
AntwortenLöschenzeichne nen Storch,
ich reim vom Ei.
Und beide fallen ins Gelächter.
Der Goethe ist fürwahr entsetzt
AntwortenLöschenvon solchem wilden Tun.
Er setzt sich in sein Gartenhaus
und reimt .
Frau Stein darf erst mal ruh'n.
Lauf der Welt
AntwortenLöschenAn jedem Abend geh ich aus,
Hinauf den Wiesensteg.
Sie schaut aus ihrem Gartenhaus,
Es stehet hart am Weg.
Wir haben uns noch nie bestellt,
Es ist nur so der Lauf der Welt.
Ich weiß nicht, wie es so geschah,
Seit lange küß ich sie.
Ich bitte nicht, sie sagt nicht: ja!
Doch sagt sie: nein! auch nie.
Wenn Lippe gern auf Lippe ruht,
Wir hindern's nicht, uns dünkt es gut.
Das Lüftchen mit der Rose spielt,
Es fragt nicht: hast mich lieb?
Das Röschen sich am Taue kühlt,
Es sagt nicht lange: gib!
Ich liebe sie, sie liebet mich,
Doch keines sagt: ich liebe dich!
Ludwig Uhland (1787 - 1862), deutscher Dichter, Literaturwissenschaftler, Jurist und Politiker, Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung
Da kam der Schiller auch vorbei
AntwortenLöschenund deklamierte nach alter Sitte:
Ich sei, gewährt mir die Bitte,
der Linke -
und die Stein in die Mitte!
🤣
AntwortenLöschenDie Erinnerungen früherer Zeiten nehmen von Jahrzehnt zu Jahrzehnt eine andere Gestalt und Wirkung für uns an.
AntwortenLöschenJean Paul
Bemerkungen über uns närrische Menschen. 1987 Leipzig
Zu Hobsbawn:
AntwortenLöschenWissenschaftliche Wahrheit ist immer paradox vom Standpunkt der alltäglichen Erfahrung, die nur den täuschenden Schein der Dinge wahrnimmt.
Karl Marx
Karl Marx und Friedrich Engels
Werke Bd. 16, Berlin 1962
„Alle Wahrheiten sind paradox.“
AntwortenLöschenLeo Tolstoi (1828 - 1910)
Ob paradox, paradent oder paradont, ist im Grunde egal. Hauptsache es wirkt.
AntwortenLöschenDie Stiftung Wahrheitstest wird kleinere Unterschiede herausfinden.
👍
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